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Freitag, 27. August 2010

Rätselhafter Altar

Auf unserer Klausur in Eisenach waren wir untergebracht im "Haus Hainstein": Super Haus. Und dabei gibt es eine Kapelle, in der wir unsere Gottesdienste feierten. Rechts und links neben dem Kreuz im Altarraum finden sich zwei Skulpturen mit je fünf Gestalten, die rechten weisen nach unten, die linken nach oben. Im linken Fünferblock fällt eine der - ansonsten in Gold gehaltenen Figuren - durch eine schwarze Färbung auf. wer weiß, um was es sich hier handelt? Wer kennt Künster und Bedeutung des Werkes?

Link zu Haus Hainstein
Bildergalerie Klausur

Mittwoch, 18. August 2010

Stammtisch mit Konfieltern

In Mainzlar treffen sich die Konfieltern mit der Pfarrerin zum Stammtisch, drei - bis viermal während eines Konfijahrgangs. Bei Wein oder Bier wird im wahrsten Sinne des Wortes über "Gott und die Welt" gesprochen. Für viele Menschen ein niederschwelliges Angebot über Fragen nach Gott und Glauben ins Gespräch zu kommen. Super.

Hier die PDF Datei aus dem neuen Jahresbericht der EKHN. Konfirmation für die ganze Familie

Zum Jahresbericht!

Freitag, 13. August 2010

Schönberger Tage

Jedes Jahr am Ende der Ferien treffen sich in unserem haus Lehrerinnen und Lehrer, um sich auf das neuen Schuljahr vorzubereiten. Aber auch, um zu feiern, zu beten und gemeinsam sich auszutauschen. Für uns Dozente/innen sind dies zwei "tolle Tage", viel Arbeit, viele Gespräch, viel Kraft, viel Energie, viel Freude und dann auch rechtschaffene Müdigkeit. Es waren zwei wirklich gute Tage. Es tut gut mitzuerleben, mit wie viel Engagement Lehrerinnen an das neue Schuljahr gehen und wie liebevoll sie Ihren Untericht für die Schülerinnen und Schüler planen. Es hat gutgetan zu merken, wie wichtig solche Fortbildunsveranstaltungen sind, wenn Rückmeldungen kommen wie: "Jetzt habe ich einen Weg gefunden, diese Kompetenzorientierung zu verstehen und für mich nutzbar zu machen". Es tut auch gut, solche Sätze zu hören wie: "Hier erlebe ich meine Kirche als eine lebendige Kirche, die für mich da ist." Und es war natürlich auch super, am Abend zu feiern, zumal mit einer solchen band wie Celtic Chakra.

Fotostrecke zu dem Konzert

Fotostrecke zu den Schönberger Tagen

Mittwoch, 4. August 2010

Altes Nassauisches Gesetz aus dem Jahre 1721

Schullehrer sollen mindestens 20 Jahre alt sein,
richtig lesen und mit geläufiger Hand schreiben können.
Sie sollen die Anfänge der Rechenkunst verstehen,
Psalmen und die meisten geistlichen Lieder singen können
und in den Gründen der christlichen Lehre wohl unterrichtet sein.

Bei der Wahl zum Lehrer sollten nicht allein
der Verstand ausschlaggebend sein,
sondern auch die Eigenschaften des Herzens
und die Reinheit der Sitten.

Dienstag, 3. August 2010

Herr Jesu Christ, meines Lebens Licht

Aus dem 1800 von Johann Wilhelm Recke (1764-1835) aus Lennep herausgegebenen Gesangbuch: "Christliche Gesänge zur Beförderung eines frommen Sinnes und Wandels und zum Gebrauch bei der öffentlichen und häuslichen Gottes-Verehrung", Elberfeld, Druck und Verlag von Sam. LucasA. Das Gesangbuch wurde 1808 in Lennep eingeführt und war dort bis 1860 in Gebrauch.

Auf die Melodie "Herr Jesu Christ, meines Lebens Licht" wurde als Lied Nr. 385 gesungen:

(1) Das Amt der Lehrer, Gott, ist dein;
Dein soll auch Dank und Ehre sein,
Daß Du der Kirche, die du liebst,
Noch immer treue Lehrer gibst.
(2) Gesegnet sei ihr Amt und Stand!
Sie pflanzen, Herr, von dir gesandt,
Von Jahr zu Jahr dein heilig Wort,
Und mit ihm Licht und Tugend fort.
(7) Laß ihrer Fehler wegen nicht,
Verachtet sein ihr Unterricht!
Nimm, Gott, auch ihrer Schwachheit dann,
So wie der unsrigen dich an!
(8) Der Frevel sei verbannt, o Gott,
Zu kränken sie durch Haß und Spott!
Gib, daß ihr Herz von Seufzern frei,
Und fern von bangen Sorgen sei."

Montag, 2. August 2010

Unheimliche Grüße

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

Wie würde es Ihnen gehen, wenn Sie einen Brief in der Post finden, abgeschickt von einem Freund, der vor bereits verstorben ist. Grüße aus dem Jenseits? Diese Frage wird uns wahrscheinlich in Zukunft beschätigen. Warum? Sie kennen sicherlich mindestens eines der großen Social Networks unserer Zeit: Wer kennt Wen? oder Facebook, oder, oder... Sind Sie selbst in einem oder mehrerer dieser Networks Mitglied und haben dort ein Profil hinterlegt? Sie sind junge und neue Phänomene der Netzgesellschaft, aber es wird ein Zeitpunkt kommen, in dem auch diese Netzuser schlicht und  einfach sterben. Was geschieht im Todesfall mit meinen gespeicherten Daten und Kommunikationen? 

Ich stieß auf folgende Meldung: " Facebook-Status: 'Ich bin tot'. Schwedische Seite verschickt Nachrichten aus dem Jenseits.  Oft bleiben sie online - obwohl ihre Besitzer gestorben sind: Die Profile von Toten in sozialen Netzwerken. Für Angehörige eine zusätzliche Belastung. Doch eine schwedische Seite verspricht Hilfe. Sie verschickt letzte Nachrichten der Toten aus dem Jenseits."

Waren die "virtuellen Begräbnisstätten" bislang eher absurde bis zumindest extreme Formen der Gedächtnisarbeit einiger weniger exzentrischer Menschen, so bleiben in Zukunft wohl als Regelfall und als Abfallprodukt eine Vielzahl von virtuellen Gedenkorten in Form von digitalen Fragmenten  nach dem Tod eines Menschen erhalten. Möchte ich das eigentlich? Wer löscht meine Datenspuren und meine Fotos, meine Personenprofile und Kennworte aus dem Internet, wenn ich einmal sterben sollte? Verändert sich unsere Trauerkultur dadurch, dass praktisch jeder über das Netz zu einer öffentlichen Figur wird und daher ebenso wie Marylin und Elvis stets abrufbar bleibt - in alle Ewigkeit einfach durch eine Google-Bildersuche?

Für mich war die Vorstellung des Todes als Grenze, die ich überschreite hinein in eine neue andere Welt immer ein tröstlicher Gedanke. Und dazu gehörte immer auch hdie Idee, dass hier auf dieser Erde nichtszurückbleibt außer Staub aus dem ich ward und zu dem ich wieder werde.

Vielleicht kann man über so eine Frage ja auch einmal mit Schülern oder mit Konfis reden.

 

Ihr Uwe Martini , Direktor RPZ Schönberg 

Manchmal sind es die Rahmenbedingungen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

"An der Schule gibt es für alle Lerngruppen große Räume, es ist viel Platz und meistens sind zwei Lehrkräfte in einer Gruppe", so begann eine Kollegin kürzlich von der neuen Schule zu erzäheln, an der sie seit diesem Schuljahr unterrichtet. "Die Kinder sind es gewohnt, viel selbstständig zu arbeiten.  Sie helfen sich gegenseitig. Während sich ein Teil mit der einen Aufgabe beschäftigt, können andere zusammen ein Projekt bearbeiten oder sich kreativ betätigen. Es gibt viel Stationenarbeit", fährt sie fort. Schule entwickelt sich. Viele Schulen versuchen bessere und angemessenere lernumgebungen zu schaffen, in denen die Kinder besser gefördert werden können, in denen die Kinder ihre Kompetenzen besser entfalten können.

"Und dann", fährt die Kollegin resigniert fort, "dann kommt der konfessionelle Religionsunterricht.  Ich sitze mit meinen Schülerinnen und Schülern in einem kleinen Raum. Ssie sind aus drei Lerngruppen zusammengerufen und kaum jedes Kind hat gerade mal einen eigenen Sitzplatz. Und da wundere ich mich, dass in meinem Unterricht nichts klappt. Ich komme mit meinen IOdeen einfach nicht durch." Schule entwickelt sich weiter und der konfessionelle Religionsunterricht geht nicht mit.

Das Fazit der Kollegin: "Der konfessionelle RU scheitert nicht an den rechtlichen Vorgaben, sondern an den äußeren Rahmenbedingungen der Schule".

Was können wir tun? 
 

das fragt Sie 
Ihr 
Uwe Martini , Direktor RPZ Schönberg

Die Hundeschnauze

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Abends beim Fernsehen. Plötzlich zwängt sich eine Hundeschnauze unter die Hand. Das ist unsere Berner Sennenhündin Selma. Sie möchte nun gestreichelt werden. Das hatten uns schon die Züchter gesagt: "Wenn ein Berner Streicheleinheiten haben will, holt er sie sich auch." In der Tat, Selma läßt sich nicht abschütteln. Sie ist beharrlich und ja, ok aufdringlich. Sie läßt nicht locker. Unsere zweite Bernerin, Kalin, ebenso. Ein Berner will gestreichelt werden. er gibt nicht auf bis er sein Ziel erreicht hat.  Das ist ja eigentlich auch völlig in Ordnung, ja mehr, es ist ja eigentlich schön.

Gut, manchmal ist einem nicht nach Hundestreicheln. Bei einem wichtigen Telefonat, beim Arbeiten am PC, im Gespräch mit Freunden oder beim Essen am Tisch. Es gibt in der Tat Situationen, in denen ich keine Lust habe, Selma oder Kalin zu verwöhnen. Aber wie gesagt: Wenn ein Berner Sennenhund gestreichelt werden will, dann erreicht er dieses Ziel in der Regel. Selma genießt es dann, Aufmerksamkeit zu haben, Zuneigung zu empfinden, Kalin wirft sich auf den Rücken, streckt alle viere in die Luft, die Schwänze schlagen vor Glück den Takt dazu.

Mir fällt ein Konfirmand ein - auf der letzten Konfifreizeit. Wie unbeabsichtigt war er immer ein paar Momente vor den anderen an der Tür zum Gruppenraum, beim Essen, zur Andacht. Immer nur für ein paar beiläufige Sätze und nichts Besonderes.Aber es kam mir seltsam vor. Es war kein Zufall. Jetzt, im Nachhinein denke ich, er suchte Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Ich glaube, dass Kinder und Jugendliche in unserem Unterricht und unserer pädagogischen Arbeit uns sehr oft, solche Signale senden. Mir fallen einige ein. Und Ihnen?  Achten Sie doch einmal auf diese Signale von Kindern und Jugendlichen, die auf der Suche sind nach Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Zuwendung. Als Christen haben wir doch eigentlich mehr als genug davon.

Als Religionspädagogen, die von einem Gott herkommen, der sich uns zuwendet und uns wertschätzt, sollten wir eine Haltung der Wertschätzung und Zuwendung gegenüber den Kindern und Jugendlichen einüben. Denn sie kommt nicht von selbst.

Bei Selma und Kalin ist es einfach. Da kommt ein Schnauze, da drückt sich ein Fellbündel an das Bein und die Botschaft ist klar. Selma und Kalin organisieren sich ihre Streicheleinheiten. Sie kommen nicht zu kurz. Die Kinder sind da anders.

Ich bin davon überzeugt, dass nur ein Untericht, der auf einer Kultur der Zuwendung und der Wertschätzung basiert, ein guter Unterricht sein kann. Und unsere Kinder und Jugendlichen brauchen von uns diese Zuwendung und Wertschätzung dringend.

Es grüßt Sie

Ihr Uwe Martini , Direktor RPZ Schönberg

Pedro und die Nachhaltigkeit des Urlaubs

„Wunderbar“, antworte ich auf die Frage nach unserem Urlaub und schwärme. Aber zuletzt seufze ich: „Leider ist Urlaub nicht nachhaltig.“ Denn danach musste ich waschen, Stapel von Post erledigen, aufräumen... und die Pflanzen draußen brauchten Pflege.

 

Dabei fiel mein Blick auf Pedro, den Mexikaner aus Ton. Das Gesicht von einem Sombrero versteckt, die Arme um die Knie geschlungen, hält er gemütlich Siesta auf unserer Terrasse. Er spricht mit mir, allein durch seine Haltung. Diesmal schimpfte er. „Warum motzt du herum? Du hattest einen tollen Urlaub! Keiner verlangt, dass du jetzt wieder rotierst. Entspann dich!“ Als die Pflanzen versorgt und die Terrasse geputzt war, habe ich also Pedro gegenüber die Beine hoch gelegt. Obwohl im Wohnzimmer noch Unordnung herrschte. Es war ein bisschen wie nachhaltiger Urlaub. 

 

„Geht allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig!“ empfahl Jesus seinen Jüngern nach einem anstrengenden Tag. Denn er wusste, was wir brauchen, und er wollte, dass wir es bekommen. Wir alle klagen ständig über wachsende Belastung und schrumpfende Freizeit - wirbeln aber mit. Eine große Wochenzeitung hat der Muße neulich einen Leitartikel gewidmet. Denn das Thema scheint immer drängender an Aktualität zu gewinnen in diesen aufreibenden Zeiten. „Müßiggang ist aller Laster Anfang“ zitierte man lange mit erhobenem Finger. Vielleicht sollte man das Sprichwort umformulieren. Etwa so: „Müßiggang ist aller Arbeit Anfang.“ Wenn nämlich der Akku leer ist, geht gar nichts. 

 

Warum nicht dieses Mal tatsächlich eine Portion Urlaub oder leichtes Sommergefühl in den Alltag retten? Pedro bekommt jetzt jedenfalls einen Ehrenplatz. Sicher haben Sie zuhause auch irgendetwas, das Sie erinnern kann: Was hat dir gut getan? Was hindert dich daran, das weiter zu tun? Auf einen Ehrenplatz damit!

(Reflexionen meiner Frau Jutta Martini für eine Gießener Tageszeitung im August 2010)