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Montag, 26. Juli 2010

Feriengrüße

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

übermorgen ist der letzte Schultag. Mit welchen Gefühlen beenden Sie dieses Schuljahr?

Einige werden froh sein, dass sie diese eine ganz besonders schlimme Klasse nun erstmal los sind. Andere müssen sich trennen von einer Oberstufengruppe, die ihnen ans Herz gewachsen ist, oder ein viertes Schuljahr, das nun einen anderen Weg geht. Wie immer gab es beglückende Erfahrungen und bedrückende Erlebnisse. Nehmen Sie beides mit in die Ferien und lassen Sie diese Erfahrungen ruhen und in Ruhe reifen. Bewahren Sie die schönen und unschönen Momente des vergangenen Schuljahres als Ihren persönlichen Erfahrungsschatz - Sie sind daran gewachsen. Sie beginnen das neue Schuljahr auf einer neuen Grundlage. Nichts wiederholt sich , auch wenn es so aussieht - es ist immer wieder alles neu. Und jeder neue Anfang bietet die Möglichkeit neuer Gestaltung.

Allen, die sich in diesem vergangenen Schuljahr in dem Fach ev. Religion um die Kinder und Jugendlichen gemüht haben, die ihnen nachgegangen sind, die um den einen oder anderen gekämpft haben und allen, die ernsthaft versucht haben einen “anständigen Religionsunterricht” zu verwirklichen möchte ich vom Religionspädagogischen Amt Giessen aus ganz herzlich für ihren Einsatz und ihr Engagement danken. Denn das ist nicht selbstverständlich.

Am vergangenen Freitag feierten wir an der St. Lioba Schule in Bad Nauheim einen Schulgottesdienst, in der eine Schulpfarrerin in ihren Dienst eingeführt wurde und einem Religionslehrer die Kirchliche Bevollmächtigung überreicht wurde. Als Grundlage für meine kleine Ansprache hatte ich das Jesuswort gewählt:

“Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt”.

Gott hat uns ausgewählt und für uns eine ganz bestimmte Aufgabe vorgesehen. Er erwartet etwas von uns, etwas ganz Bestimmtes! Von jedem von uns! Jede und jeder hat einen Auftrag. Gott hat etwas vor mit uns. Und er traut uns auch zu, diese Aufgabe zu bewältigen.

Vielleicht gehört die Aufgabe in der Schule zu unterrichten mit dazu. Zu erzählen von diesem Gott, der uns befreien will von lebensfeindlichen Mächten und Zwängen, der Gerechtigkeit will unter den Menschen. Den Jugendlichen so von diesem Gott zu erzählen, dass sie sich begeistern können. So zu unterrichten, dass diese Botschaft vom Leben für alle ansteckt, lebendig wird. Vielleicht hat Gott für uns diese Aufgabe vorgesehen, dass wir hingehen in die Schule und Frucht bringen und unsere Frucht bleibt.

Denn das ist sein Versprechen, dass unsere Frucht bleibt (oft sehen wir diese nicht). Er hat versprochen, dass unsere Frucht bleibt, das, was wir tun nicht umsonst ist, und dass er bei uns ist, bei dem, was wir tun. Denn diese Aufgabe haben wir uns nicht selbst gestellt, Gott hat uns erwählt und deshalb steht er hinter uns, steht uns zur Seite und geht uns auch gar manches mal voraus. Er freut sich mit uns über das was uns gelingt und er will uns trösten, wenn es einmal schwer und schwer erträglich wird. Bei allem alltäglichen Verrichtungen tut es mir gut, mich manchmal daran zu erinnern, dass meine Arbeit nicht alleine meine Erfindung ist, sondern auch eine Beauftragung von Gott.

Ihr Uwe Martini
(aus Newsletter Juli 2000)

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